Ende unserer Segelreise 2.0 von 2022-2023!

Am Freitag, den 4. August 2023 sind wir um 17 Uhr durch die Seeschleuse von Hooksiel zurück in unseren Heimathafen. Dieser letzte 50 Seemeilen Törn, von Norderney kommend, forderte uns nochmals. Die Ausfahrt durch das „Dovetief“ vor Norderney ist genau zu berechnen weil es dort im Seegatt so flach wird. „Jetzt bloß auf den letzten Meilen keine Fehler machen!“ (Hier stranden jedes Jahr mehrere Yachten.) Warum ein „Tief“ so flach sein kann, lernt man beim Gezeitensegeln!🤨

„Dovetief“ so flach! Sandbänke mit Brandung im Hintergrund.

Rund 6000 Seemeilen (11.110km) liegen im Kielwasser dieser schönen Segelreise. Unsere Ankunft in Hooksiel war genauso still und leise wie unsere Abfahrt im Juni 2022. Sechs europäische Länder haben wir bereist, drei Insel-Archipele im Atlantik besucht. Dies war bereits unsere 2. Reise zu den kanarischen Inseln und wieder zurück. Die Rückreise ging diesmal über die „Azoren“. Lange Seestrecken haben wir auf dem großen Atlantik zu Zweit gemeistert. (In diesem Blog kann man alles nochmals nachlesen!)

Leuchtturm „Dover“- England.

Alle Seemeilen haben wir als Paar gesegelt, alle Entscheidungen über Boot und Besatzung selbst treffen müssen. Viel Zweisamkeit haben wir erlebt, gelebt und tagelang keinen Kontakt zur Welt gehabt. An dieser Stelle möchte ich ein großes Lob an Bernadette senden. Sie hat einen echt guten Job gemacht und so manche Entbehrung gemeinsam mit mir hingenommen.👍 Auch ging es beim Segeln manchmal ordentlich zur Sache. Da wird die Ehe“frau“ zum See“mann“!

Sonnenuntergang auf dem Atlantik!

15 Monate auf dem Boot haben uns nochmals verändert. Wie schon bei der ersten Reise sehen wir heute die Welt mit anderen Augen. Letztlich waren wir wieder monatelang Ausländer und müssen feststellen, dass in anderen Ländern auch anders gelebt und gedacht wird. Einiges hat uns gut gefallen, anderes nachdenklich gestimmt. So sind die Umweltstandards oft weit zurück.

Wenn wir mit unserem Boot unterwegs sind empfinden wir unser Leben als sehr ausgewogen. Die Aufteilung zwischen Aufgaben, die erledigt werden müssen und die Zeit für Neues ist genial. Täglich gibt es etwas zu entdecken, viele Fotos werden gemacht. Besonders die wechselnde Landschaft auf den Inseln faszinierte uns erneut. Schön war es!

„Porto-Santo“ Madeira.

Richtig genossen haben wir die winterlose Reise. Es ist ein entspanntes Leben, wenn es sommerlich warm bleibt. Zu heiß war es nie. Auf dem Atlantik wurde es Richtung England Tag für Tag etwas kühler.

Diese Reise war im Schnitt 30% teurer als die erst Reise vor 3 Jahren. Besonders die Hafengebühren haben zugelegt. Oft war es schwer einen Hafenplatz zu bekommen. Aber auch Essen, Trinken, Mietwagen, usw. sind deutlich teurer geworden. In Spanien gibt es immer öfter 2 Preislisten. Eine für Einheimische und eine für Touristen. Ratet mal wer mehr bezahlen muss?👎

„My Castle“

In den Häfen waren wir selten alleine. Auch diesmal hatten wir viele nette Bekanntschaften mit anderen Seglern und Segler Paaren. Danke für die schöne, gemeinsame Zeit, die ehrlichen Gespräche und die geselligen Unternehmungen. Weit ab von der Heimat rückt man gern zusammen. Schön, dass es noch viele liebe Menschen gibt!

Sturm im Hafen von „Praia do Vitoria“ Azoren.

Die Sorge um unsere „Elisa“ bestimmte jeden Tag. Erst wenn das Boot in Sicherheit war kamen wir zur Ruhe. Seegang und Strömung im Hafen oder vor Anker gibt es auf dem Atlantik immer wieder. Wenn das so war, blieben wir an Bord. Als besonderen Erfolg sehen wir, dass auch diese Reise ohne Schaden am Schiff beendet wurde. Auch gab es keine nennenswerten Defekte oder Ausfälle an Boot und Besatzung.

Waschtag für unser Unterwasserschiff!

Nach so langer Zeit im Salzwasser muss das Unterwasserschiff gereinigt werden. Gleich am 2. Tag im Heimathafen haben wir „Elisa“ aus dem Wasser genommen und den dicken „Pelz“ von Algen mit dem Hochdruckreiniger abgespritzt. Nun ist unser Boot sauber und schwimmt bereits wieder in seinem Element.

Abreise „Santa Cruz“ Teneriffa.

Wie geht es jetzt weiter? In dieser Saison haben wir unsere Meilen gemacht. Zu Hause warten viele Aufgaben auf uns. Sicher werden wir noch ein paar kleine Törne auf der Nordsee machen. Dann kommt das Winterlager. Im nächsten Jahr geht es dann weiter.

Vielleicht bringen wir noch eine Bilderserie von dieser Reise oder schneiden ein Video. Alle die unseren Blog abonniert haben werden benachrichtigt, alle Anderen klicken uns einfach mal wieder an. Von neuen Segelreisen werden wir wieder berichten.

An diese Stelle vielen Dank an unsere Leser und Leserinnen. Besonders über eure Kommentare haben wir uns gefreut.

Habt alle eine gute Zeit zu Lande und zu Wasser. Lieben Gruss, Crew Elisa

Königshaus auf „Isle of Wight“.

🍾 heute vor einem Jahr,

am 13. Juni 2019 sind wir von unserem Heimathafen, Hooksiel gestartet. Ein Jahr: „segelreisemitelisa“. Wir erinnern uns noch an die Verabschiedungen mit euch und an die gut gemeinten Wünsche! Heute, nach 366 Tagen können wir sagen, dass diese bis hier in Erfüllung gegangen sind. Es war ein sehr schönes Segeljahr. Ging es doch immer der Sonne hinterher!

Eine Segelsaison ohne Ende!
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